Fragen an forsa

Umfragen – wie funktioniert das?

Wie wird die Stichprobe bei telefonischen Befragungen gebildet?

Grundgesamtheit bevölkerungsrepräsentativer Studien sind alle Personen in Deutschland mit Telefonanschluss im Haushalt. Die Auswahl der Befragten erfolgt durch eine "mehrstufige Zufallsstichprobe": Computergesteuert werden zunächst Regionen (Gemeinden) ausgewählt. Für diese Gemeinden werden dann nach einem Zufallsprinzip Telefonnummern erzeugt.

Welche Person dann im angerufenen Haushalt tatsächlich befragt wird, entscheidet bei forsa die „Geburtstagsmethode“: Mit diesem Verfahren wird vermieden, dass immer nur diejenigen befragt werden, die üblicherweise Telefonanrufe entgegennehmen. Mit dieser Vorgehensweise ist sichergestellt, dass jeder Bürger in Deutschland die gleiche Chance hat, in die Stichprobe zu gelangen.

Nicht erreichte Haushalte werden bis zu zehn Mal zu unterschiedlichen Tageszeiten und an unterschiedlichen Wochentagen erneut angerufen, um die Stichprobe möglichst voll auszuschöpfen. Gesteuert wird dies ebenfalls vom Computer. Möglich ist auch eine Terminvereinbarung, sollte der Angerufene beim ersten Kontakt gerade keine Zeit haben.

Ausführlich beschrieben wurde diese Frage auch in einem Stern-Artikel:

http://www.stern.de/wahl-2009/umfrage/stern-umfrage-so-arbeitet-forsa-631238.html

Sind Telefoninterviews über Festnetz noch bevölkerungsrepräsentativ?

Forsa überprüft kontinuierlich, ob der Anteil von Menschen, die nur noch über Mobiltelefon erreichbar sind, zu Einschränkungen in der Repräsentativität bei Befragungen über Festnetz führt. Dies ist bislang noch nicht der Fall. Jüngstes Beispiel ist hohe Präzision der forsa-Umfragen vor der Bundestagswahl 2013. forsa lag mit der vor der Wahl durchgeführten Umfrage am nächsten von allen Instituten an dem späteren Wahlergebnis. Diese Umfragen wurden ausschließlich mit einer telefonischen Festnetz-Stichprobe geführt.

Gleichwohl führt forsa auf Wunsch und in Absprache mit den jeweiligen Auftraggebern auch sogenannte „Dual-Frame“-Studien durch, bei denen auch Mobilfunknummern in der Stichprobe berücksichtigt werden.

Wie wird die Stichprobe bei persönlichen Befragungen gebildet?

Bei bevölkerungsrepräsentativen Studien ist die Grundgesamtheit die in Privathaushalten lebende Bevölkerung.

Wie bei der telefonischen Befragung erfolgt die Auswahl der Befragten nach einem mehrstufigen Zufallsverfahren. Auch bei der persönlichen Befragung wird zunächst eine regionale Auswahl getroffen. Zu den ausgewählten Orten werden Interviewer geschickt, die nach einer Wegevorschrift nach einem Zufallsverfahren die zu befragenden Haushalte auswählen und kontaktieren. Innerhalb des Haushalts wird bei Mehrpersonenhaushalten nochmals eine Auswahl der zu befragenden Person getroffen.

Wie kann bei einer Stichprobe von 1.000 Befragten eine Repräsentativität sichergestellt werden? Wie groß ist die Fehlertoleranz?

Bei jeder Stichprobenerhebung können in bestimmtem Umfang Fehler auftreten. Die Fehlermarge lässt sich statistisch berechnen. Bei 1000 Befragten beträgt der mögliche (aber nicht immer auch tatsächlich auftretende) Fehler +/- 3 Prozentpunkte.

Warum sollte ich an einer Befragung teilnehmen?

Die durch eine Befragung erhobenen Daten und gewonnenen Informationen dienen den Auftraggebern aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft als Grundlage oder zur Unterstützung von Entscheidungen und zur Beobachtung von gesellschaftlichen Entwicklungen.

Es liegt somit im Interesse von Bürgern und Konsumenten, dass die gewonnen Daten auf Basis wissenschaftlich fundierter Methoden und Techniken erhoben werden. Dies gelingt aber nur, wenn möglichst viele Personen der jeweiligen Stichprobe an der Befragung teilnehmen. Jedes einzelne Interview ist wichtig für die Repräsentativität der Gesamtbefragung.

Was passiert mit meinen Antworten und Angaben?

Forsa ist an den Ergebnissen der Gesamtheit aller Befragten interessiert. Alle erhobenen Daten werden so ausgewertet, dass keine Rückschlüsse auf einzelne befragte Personen oder Institutionen möglich sind.

Der Schutz personenbezogener Daten gehört seit jeher zum Ethos der empirischen Sozialforschung und wurde bereits zu einer Zeit strengstens beachtet, als es noch keine gesetzlichen Regelungen zu Datenschutz bzw. Datenschutzbehörden gab.

Woher kennt forsa die Telefonnummern der Befragten?

Die angerufenen Nummern werden nach dem Zufallsprinzip erzeugt. Durch das Zufallsprinzip werden auch Telefonnummern, die nicht im Telefonbuch stehen oder über die Telefonauskunft erhältlich sind, angerufen. Forsa kennt keine Namen und Adressen der angerufenen Haushalte. Die per Zufall generierten Rufnummern können keiner bestimmten Person zugeordnet werden.

Woher weiß jemand, dass er tatsächlich von forsa angerufen wurde?

Forsa hält die berufsethischen Grundsätze streng ein. Dazu zählen:

  • Der Interviewer nennt zu Beginn des Gesprächs den Namen von forsa und seinen eigenen Namen.
  • Forsa übermittelt mit jedem Anruf die forsa-Rufnummer. Unter dieser Nummer können angerufene Personen auch Rückfragen stellen. Auch der Interviewer ist verpflichtet, Rückfragen zu beantworten und auf Wunsch des Angerufenen eine Rufnummer für weitere Rückfragen anzugeben.
  • Forsa führt niemals Verkaufsgespräche.
  • Forsa fragt bei repräsentativen Bevölkerungsbefragungen nicht nach dem Namen und der Adresse des Befragten.

Kann man sich bei forsa für Umfragen anmelden?

Das geht leider nicht. Um die Repräsentativität einer Befragung sicherzustellen, muss die Auswahl der Befragten nach dem Zufallsprinzip erfolgen.

Eine Bewerbung zur Teilnahme am Online-Panel von forsa (omninet) ist aus methodischen Gründen ebenfalls nicht möglich. Die Teilnehmer werden durch forsa ausschließlich im Rahmen von eigenen telefonischen Befragungen rekrutiert.